Fünf Schimpansen werden nach China abgeschoben / Tierrechtsorganisation kritisiert Schimpansenhalterin Samel

Berlin, 7. August 2009 – In China gibt es kein mit EU-Standards vergleichbares Tierschutzgesetz. Die Tierhaltungsbedingungen in vielen zoologischen Einrichtungen sind dementsprechend katastrophal. Dennoch sollen fünf Schimpansen aus der Privathaltung der Berliner Affenzüchterin Christiane Samel noch im August an den chinesischen Zoo in Nanning abgeschoben werden. Unverantwortlich, findet die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. Sie fordert Samel und die deutschen Behörden auf, die geplante Abschiebung sofort zu stoppen.

„Diese Abschiebung ist ein Skandal!“, protestiert Zoo-Experte Frank Albrecht von PETA. Bereits zweimal habe Samel sein Angebot ausgeschlagen, ihre Affen an die europaweit als seriös geltende Primatenauffangstation „Stichting AAP“ in den Niederlanden abzugeben. „Die Tierhaltung im Nanning Zoo ist eine einzige Schande“, so Albrecht. Der Tierrechtler vermutet, dass sich dahinter hohe finanzielle Interessen verbergen. Heftige Kritik von PETA ernten auch die deutschen Behörden – denn diese haben für die Abschiebung der Affen ihre Genehmigung erteilt. Die Tierrechtsorganisation startet heute eine Protestbrief-Aktion an das Bundesamt für Naturschutz und das zuständige Veterinäramt. „Dieser Fall zeigt deutlich, wie Gesetze, Gutachten, verantwortliche Behörden und Richter versagt haben – auf Kosten unsere nahen Verwandten“, so Albrecht abschließend. Bereits 2007 berichtete PETA, wie deutsche zoologische Einrichtungen, mit Genehmigung der Behörden, ihren Tiger-Überschuss nach China abgeschoben haben – wo sie nach Recherchen von PETA oftmals getötet und zu chinesischer Medizin verarbeitet wurden.

Interviewkontakt: Kampagnenleiter Frank Albrecht, Tel. 07156 / 17828-35,

Fotos: http://www.fotos.peta.de/categories.php?cat_id=49

Videomaterial und weitere Informationen: www.peta.de/schimpansenchina