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Ein Aufruf zu Vernunft und kritischem Denken: "Götter-Menschen, Menschen-Götter" - Rezension von G. Pongratz

Götter-Menschen, Menschen-Götter von Robert Kaufmann

Götter-Menschen, Menschen-Götter von Robert Kaufmann

Rezension:

Robert Kaufmann:
„Götter - Menschen, Menschen - Götter
Der überfällige Abschied von Götzenbildern"


Gemäß der Grundthese „Wissen ist mehr wert als glauben“ erläutert der Autor als Ich-Erzähler in sachlich klarer Sprache und mit sehr plausiblen Argumenten, dass es sich bei Gott/Göttern nur um die Erfindung von Menschen handeln kann. Er will sein Buch als „Tabubruch“ im positiven Sinn verstanden wissen; als Appell, über „Gut“ und „Böse“ und über Fragen der Gerechtigkeit - ohne Rückzug auf vermeintlich von Göttern inspirierte „Autoritäten“ - kritisch nachzudenken (S 318). Das Gebot, Inhalte zu glauben, sei durch ein Gebot, diese zu hinterfragen und geglaubte Inhalte im Hinblick auf ihren Wahrheits- und Qualitätsgehalt zu analysieren, zu ersetzen.

In 18 Kapiteln zieht Robert Kaufmann einen weiten Bogen u.a. vom „Wesen von Religiosität“ bis zu deren Entstehung und Sinnhaftigkeit, von „Überlegungen zu Zeit und Raum“ bis zu Gedanken über ein „Leben nach dem Tod“, von “Glaube im Wettstreit mit Wahrheit“ bis zum „Verhältnis Mensch/Tier in den Religionen“, vom Verständnis des Menschen als „Abbild Gottes“ bis zu Überlegungen zur angeblichen „Nichtbeweisbarkeit der Nichtexistenz Gottes“ sowie zur „Zukunft für den Glauben“ bis zu Ansätzen für ethische Alternativen. Geschichten zu Moses, Jesus und Mohammed bilden ergänzende Inhalte und beleuchten deren Problematiken.

Einige Grundaussagen: Religion ist ein von Generation zu Generation tradierter Komplex von in wesentlichen Punkten unrichtigen Seins- und Sollens-Sätzen, an deren Spitze mitunter bizarre Gottes-, bzw. Götterannahme steht (S 13). Religionen haben die Menschheitsgeschichte entscheidend mitbestimmt, wobei im Namen Gottes viel Leid über die Kreatur ergossen wurde; angesichts dieses Leids und der schreienden Ungerechtigkeiten in der Welt kann es keinen gerechten allmächtigen Gott (bzw. keine Götter) geben. Sämtlichen Angelegenheiten des Lebens kann und soll mit Mitteln der Vernunft sowie des kritischen Denkens begegnet werden. Religiöse Normen stammen ausschließlich von Menschen; dies zeigen nicht zuletzt die gravierenden Widersprüche zwischen den Religionen, wie auch deren Bizarrheit in einander widersprechenden Verhaltensgeboten und Inhalten. Die Wahrheitsansprüche von Religionen halten keinerlei fundierter Prüfung stand; es ist keine positive Leistung, zu glauben, es ist eine intellektuelle Herausforderung, sich Fragen zu stellen, Dingen auf den Grund zu gehen und sich Inhalte, die mit dem jeweiligen Gott in Verbindung stehen, näher anzusehen (S 135). Offenbarungen sind Schöpfungen von Menschen, der angeblich offenbarte Inhalt bedarf stets der Legitimation durch Menschen – erst wenn genügend daran glauben, wird der Inhalt als glaubenswert erachtet (S 279).

Neben grundsätzlicher Kritik an Religionen und neben der Widerlegung religiöser Glaubensinhalte weist der Autor auch auf positive Aspekte hin, die Glaube und Religion für einzelne Menschen in der Gemeinschaft, in Riten und Gebeten etc. besitzen kann; er geht aber gleichzeitig davon aus, dass es in absehbarer Zeit keine nennenswerte Anzahl an gläubigen, religiösen Menschen im bisherigen Sinn mehr geben wird, soweit die jeweilige Religion einen oder mehrere Götter in ihrem Programm hat. Menschen werden religiöse Inhalte entweder als gänzlich irrelevant oder als etwas Relatives erkennen, nicht als absolute Wahrheit (S 304).

Resümee des Autors: „Gott/Götter sind, so denke ich, die absurdeste Annahme, zu der die menschliche Psyche imstande ist. Aufgrund der dargestellten Beweislastsituation zulasten theistischer Positionen gilt bis zum Beweis des Gegenteils: Es gibt keinen Gott!“ (S 283).

Ein Buch, das unter der Vielzahl religionskritischer Werke einen hervorragenden Platz einnimmt, da es in streng logischer Abfolge die Vielzahl (alt)bekannter Argumente, aber auch zahlreiche neue Gedanken, zu einer kaum widerlegbaren Beweiskette für die Unwahrscheinlichkeit der Existenz „göttlicher“ Entitäten verknüpft und sich daraus ergebende Schlussfolgerungen – z.B. im Hinblick auf Sinn- und ethische Fragen - stringent beleuchtet. Ein Aufruf zu Vernunft und kritischem Denken, der einschlägig Interessierten zu empfehlen ist: Gläubigen, um ihren Glauben auf den Prüfstand zu stellen, Zweifelnden, um zu größeren Einsichten zu gelangen, Nichtgläubigen, um ihr Wissen zu erweitern.

Gerfried Pongratz 10/2016

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Robert Kaufmann:
Götter - Menschen, Menschen - Götter
Der überfällige Abschied von Götzenbildern
324 S. | kart. | 19,90 € | ISBN 978-3-943624-21-2

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